Ferienfreizeit-Blog 2015

Abschlussgottesdienst mit anschließendem Abschlussfest

17. August 2015 | Kommentare deaktiviert für Abschlussgottesdienst mit anschließendem Abschlussfest

Wie in jedem Jahr fand nach der Ferienfreizeit wieder der Abschlussgottesdienst plus – in diesem Jahr neu – anschließendem Abschlussfest statt. Einen besonders schönen Rückblick auf die Ferienfreizeit bot Sebastian in seiner Ansprache zum Freizeitgefühl:

„Liebe KjG’ler, liebe Gemeinde,
eine Woche ist es jetzt schon wieder her, dass wir alle mehr oder weniger unbeschadet und gesund von der diesjährigen Ferienfreizeit in Oberursel zurückgekommen sind. Sicherlich fiel es dem einen oder anderen schwer, von jetzt auf gleich in den Alltag zurückzukehren, der die meisten spätestens mit dem Schulbeginn wieder eingeholt haben dürfte. Auch wenn zu Hause in der Familie schon das ein oder andere von besonderen Ferienfreizeitmomenten erzählt wurde, möchte ich dennoch diese Gelegenheit nutzen, um ein wenig über die Freizeit 2015 und darüber hinaus zu berichten. Schließlich stellen wir als KJG’ler oft genug fest, dass auch in unserem engeren Umkreis die KJG und die damit verbundene Ferienfreizeit als etwas, ja sagen wir seltsames, eigenartiges, mysteriöses, gar verrücktes angesehen wird.
Nun ja, das generelle Prinzip einer Freizeit wie natürlich auch in diesem Jahr ist im Grunde relativ simpel. Beginnen tut der Tag nach meistens wenigen Stunden Schlaf um 8:00 Uhr mit einer freiwilligen Andacht oder auch mit Frühsport für die ganz Aktiven unten uns. Dann 08:30 Frühstück, gegen 9:30 oder auch mal erst gegen 10:00 Uhr das erste Spiel, 12:30 Mittagessen, im Anschluss Mittagspause, die übrigens selten zum Schlafen genutzt wurde – man wollte eben keine Sekunde verpassen – 15:00 Uhr der nächste Programmpunkt, 18:00 Uhr Abendessen, 20:00 Uhr noch ein weiterer Programmpunkt und schließlich gegen 22:30 eine Abendrunde, welche als kleine Andacht zu verstehen ist und den Tag beenden soll, danach Nachtruhe, einmal auch ein Nachtspiel. Ein voll durchgeplanter Tag eben und das, in diesem Jahr zumindest, sieben ganze Tage lang. Nur stellt sich dann die Frage, was wir da überhaupt während eines Programmpunktes so machen?! Dies ist tatsächlich nicht so einfach zu beantworten und würde zu weit führen, aber dennoch ein paar Beispiele aus diesem Jahr: Ein Highlight sicherlich immer die Shows wie die große KjG-ImproShow, Quizedy – eine Zusammenführung mehrerer Quizsendungen – oder das KjG Magazin Royal am Abschlussabend. Dann gibt es selbstverständlich immer die berühmten Klassiker wie HuktiPukti, ein Spiel zum Geld sammeln und jagen, Cluedo, ein Spiel zum rätseln und verkleiden, Wasserspiele, Turniere , Etwas Bauen oder auch Prison Break, ein Spiel, in dem es gilt, Verbrecher zu jagen und zu fangen. Mein persönlicher Höhepunkt dieses Jahr: der Gottesdienst mit Herbert Bittis und der Abschlussabend mit der Aftershow-Party. Da würden die meisten, die mit dabei waren, jetzt sagen: Das hat richtig geballert!
Soweit so gut. Aber hat man damit wirklich eine Freizeit verstanden? Ich denke nicht. Wie ist es bitte zu erklären, dass in der heutigen Zeit über 80 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mehr als eine Woche eng zusammen miteinander leben und es dabei zu keinen ernsthaften Auseinandersetzungen kommt,  sogar meist eine Harmonie besteht, die einem schon fast Angst machen muss? Wie ist es zu erklären, dass immer wieder Busfahrer, Häuserleitungen oder wie in diesem Jahr Sparkassen- und Bäckereiangestellte beim Spiel Kleider machen Leute von uns begeistert sind und uns als außergewöhnliche Truppe bezeichnen, obwohl sie uns nur so kurz erleben? Wie ist es zu erklären, dass (ich denke, da spreche ich für die meisten von uns) man jeden Teilnehmer einer Freizeit oder generell jedes Mitglied der KjG in Ummeln im Grunde doch gerne sieht und nicht missen möchte – und das bei knapp 100 Leuten? Oder wie ist es zu erklären, dass extrem private Gedanken von einer Vielzahl der Teilnehmer in einer schweigenden Runde ausgesprochen werden? Wie ist es zu erklären, dass sonst sehr zurückhaltende Personen aus sich heraus kommen, ja fast schon völlig ausrasten, dass Spiele mit einem Elan gespielt werden, als ginge es um einen riesen Batzen Preisgeld, dass ohne Hemmungen getanzt und gesungen wird, dass ich jetzt hier oben stehe und den Wunsch verspüre der Gemeinde etwas von dieser Freizeit und dem damit verbundenen Gefühl mitzugeben? Im Grunde könnte ich das noch deutlich weiter ausführen aber zum Schluss endlich bleibt mir nur zu sagen: Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Vielleicht ist es eine große Vertrautheit, die sich während einer Freizeit aufbaut und darüber hinaus besteht. Oder aber das Gefühl, angekommen zu sein, Anerkennung zu erhalten oder ein gewisses Gemeinschaftsgefühl. Man muss es einfach hautnah erleben! Darum ist eine Freizeit und die KjG Ummeln auch mit einem reinen Tagesplan oder den wöchentlichen Gruppenstunden bei Weitem nicht zu erklären. Ich denke, wir sollten dies getreu unseres diesjährigen Freizeitmottos als Wunder ansehen, was wir hier aufgebaut haben und genießen können. Ich bin stolz darauf, ein Teil hiervon zu sein, weiß, was andere verpassen und bin deshalb unglaublich dankbar für die ganzen Momente, die ich in dieser Gemeinde und dieser KjG erleben durfte und in Zukunft noch erleben werde. Deswegen hoffe ich inständig, dass wir die KjG Ummeln noch lange, auch über meine Zeit als Leiter hinaus, bewahren, dass wir sie nach außen hin kommunizieren und uns nicht einigeln. Denn ohne neue und junge Teilnehmer, die von unten nachkommen, wird eine KjG Ummeln in der Zukunft schwierig und das will ich mir garnicht ausmalen. Aber jetzt genug damit. Lasst uns nun zusammen diesen Gottesdienst und das anschließende Abschlussfest genießen und ein, wie ich finde, weiteres kleines Wunder schaffen und erleben.“

Leider ist die Ferienfreizeit in diesem Jahr wieder beendet, das wohlige Gefühl wird aber noch eine Weile nachwirken. Auch weiterhin gilt: Nach der Ferienfreizeit ist vor der Ferienfreizeit!
Ein Dank geht an alle KjGler, die zu dem einmaligen Freizeitgefühl beigetragen haben und die gemeinsam verbrachte Woche so einmalig gemacht haben.
Bis zum nächsten Jahr!