„Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden“. Das Leitmotto des Weltjugendtages warf schon lange seine Schatten voraus, als wir uns schließlich mit einer Gruppe von weiteren Jugendlichen und Priestern auf den Weg nach Rzeszow und schließlich nach Krakau machten.
Vom 22. bis 25. Juli verbrachten wir Zeit in polnischen Gastfamilien in der Bielefelder Partnerstadt Rzeszow. Neben einem von der Stadt organisierten Pilgerfestival besuchten wir Ausflugsziele rund um das Stadtviertel Rzeszows, in dem wir untergebracht waren. Ein besonderes Highlight war der Besuch des Schlosses Łańcut, das wir uns ansahen.
Am Montag, den 25. Juli, brachen wir auf nach Krakau. Hier wurden wir etwas außerhalb der Stadt in Gastfamilien untergebracht. Nach der Eröffnungsmesse des Weltjugendtages fanden in der Kirche unseres Dorfes von Mittwoch bis Freitag morgendliche Kathechesen statt, in denen Bischöfe aus Österreich und Deutschland Vorträge zu der Barmherzigkeit hielten und in anschließenden Fragerunden Auskunft gaben über eine theologische Diskussionspunkte. Neben den Kathechesen, die uns des Rest des Tages viel über die Barmherzigkeit nachdenken ließen, sahen wir uns Krakau an – oder den Teil Krakaus, den man zwischen den Massen der Pilger, die sich in der Krakauer Innenstadt befanden, erkennen konnte.
Der Weltjugendtag neigte sich leider schon am Samstag, den 30. Juli, dem Ende zu, als wir uns in der Mittagshitze auf den circa 7 Kilometer langen Weg zum Campus Misericordiae, dem Ort des Abschlussgottesdienstes, machten. Mit Sonnenbrand und Durst drafen wir schließlich in unserem Sektor, in dem wir auch die Nacht unter freiem Himmel verbrachten, ein. Dort fand nach einer kurzen Eingewöhnung und Normalisierung des Wasserhaushaltes zuerst eine Virgilfeier statt, während der es langsam dunkel wurde – ein unglaublich toller Anblick!
Nach einer kurzen und erstaunlich kühlen Nacht begann am nächsten Morgen um 10 Uhr der Abschlussgottesdienst mit Papst Franziskus. Als es endlich hieß „Und das nächste mal sehen wir uns in Panama!“, machten wir uns auf den langen Fußweg zurück zu den Bullis, mit denen wir schließlich bis in die frühen Morgenstunden nach Bielefeld zurückfuhren.
Die Zeit bei dem Weltjugendtag war unglaublich intensiv und niemand von uns wird wohl aus seinem Hinterkopf die Stimme ausblenden können, die uns ermahnt, barmherzig zu sein.